Eine schnelle Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark schaffen

Fallstudie

Autor: Karina Lumholt

Die Feste Fehmarnbeltquerung ist ein geplantes Unterwasser-Tunnelprojekt, das Deutschland und Dänemark verbinden soll. Die Reisenden sollen per Zug in sieben bis zehn Minuten zwischen den Ländern verkehren oder eine vierspurige Autobahnstrecke nutzen können. Nach seiner Fertigstellung wird dieser 18 km lange Tunnel der längste Tunnel dieser Art sein, und es wird erwartet, dass bis zu 3.000 Personen daran beteiligt sein werden. Die Feste Fehmarnbeltquerung ist ein über Mautgebühren finanziertes Projekt, dessen Fertigstellung 2028 erwartet wird. Der Tunnel wird Puttgarden auf der deutschen Insel Fehmarn und Rødby auf der dänischen Insel Lolland verbinden. Zusammen mit der festen Øresund-Querung zwischen Kopenhagen und Malmö wird die Feste Fehmarnbeltquerung Skandinavien und Mitteleuropa über den sogenannten Nord-Süd-Korridor näher zusammenbringen. 


Vorbereitungen für den Tunnel

Preparing for the tunnel
Vorbereitende Bauarbeiten für dieses europäische Megaprojekt

Holbøll A/S, ein dänisches Bauunternehmen, das hochwertige Arbeiten in den Bereichen Boden, Beton, Entwässerung und Beschichtung für private und öffentliche Bauherren ausführt, spielt bei diesem Projekt eine wichtige Rolle. Das Unternehmen leistet die Erdarbeiten für 56 Brücken auf der Strecke Ringsted - Rødby, der Hauptroute, die Dänemark durchquert und dort mündet, wo der Tunnel beginnen wird. Zu den Leistungen, die Holbøll für dieses europäische Megaprojekt ausführt, gehören Drainagearbeiten für die neuen Brücken sowie der Bau der Brückenauffahrten. Das Projekt, dessen Fertigstellung bald erwartet wird, ist mit einer Dauer von drei Jahren das größte Projekt, das das Unternehmen bisher übernommen hat.

Das Erfolgsrezept des Unternehmens liegt darin, neue Herausforderungen anzunehmen und sich auf Veränderungen einzustellen, die der Markt erfordert. Diese Herangehensweise hat es dem Unternehmen ermöglicht, den Subauftrag zur Unterstützung der Bahnstreckenarbeiten zwischen Ringsted und Rødby an Land zu ziehen. Mit etwa 130 Mitarbeitern und einem Maschinenpark von 22 Maschinen, die mit Maschinensteuerung von Leica Geosystems ausgerüstet sind, liefert Holbøll pünktlich und budgetkonform innovative und nachhaltige Lösungen.

An einer der Brücken in Vordingborg nutzt Maschinenführer Flemming Ove Nielsen das Leica iCON GD4 3D-System auf dem Dozer vom Typ 61PX Komatsu, um die ersten Grobarbeiten für den Bau der Auffahrten zu erledigen. „Der Dozer eignet sich hervorragend für diese Art von Arbeiten, da er sehr viel Erde bewegen und mit Maschinensteuerung den richtigen Winkel des Schildes halten kann“, erläutert Carl-Ole Holbøll, Miteigentümer und Geschäftsführer von Holbøll. „Flemming nutzt Maschinensteuerung, um das Gefälle anzulegen, und dann übernimmt der Bagger die abschließenden Planierarbeiten“, sagt Holbøll. Die Dual-GNSS-Lösung für Dozer ist ein Vorteil, weil das Gefälle so steil ist, und um eine exakte Querneigung zu erhalten, ist Dual-GNSS erforderlich.

5 km weiter entlang des Bahndamms befindet sich eine weitere Brücke im Bau. Der Bagger nutzt das Leica iCON iXE3 3D-System für die abschließende Schicht der Rampen. Der Maschinenführer hat die Lösung genutzt, um die Höhe der einzelnen Erdschichten zu dokumentieren. Dazu platziert er einfach die Schaufel entsprechend und lässt durch iXE3 die Höhe für die Bestandsdokumentation und die Zahlungsfreigabe registrieren. Das spart viel Zeit, da der Maschinenführer nicht jedes Mal auf einen Vermessungsingenieur warten muss, der die Bestandsdokumentation für jede Schicht durchführt.


Einen umweltfreundlicheren Korridor bauen

Building a greener corridor


Gemeinsam mit dem Tunnel werden die Aufrüstung und der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Ringsted und Lübeck eine kürzere und schnellere Verbindung ermöglichen. Die Feste Fehmarnbeltquerung ist Teil des europäischen Netzwerks TEN-T, dessen Zielsetzung darin besteht, die Effizienz der Infrastruktur zu verbessern und die Umweltauswirkungen zu verringern. TEN-T hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Fracht vom Straßen- auf den Schienenverkehr zu verlagern, den Energieverbrauch zu senken und die Überfüllung von Straßen zu verringern. Die Eisenbahninfrastruktur wird erheblich verbessert, da Fracht zwischen Skandinavien und dem Rest von Europa nicht mehr über den Großen Belt in Dänemark geführt werden muss, und sich die Strecke für Eisenbahnfracht um 10 km verkürzt.


Eine Grundlage für die nächsten Schritte

Paving the next steps
Verwendung eines Dozers für die groben Erdarbeiten

Das zuständige Unternehmen, Femern A/S, hat die nächsten Schritte unternommen und die Fläche vorbereitet, auf dem die Fabrik für die Tunnelelemente entstehen wird. 55 Millionen Euro wurden für laufende archäologische Untersuchungen, vorbereitende Versorgungsinfrastruktur und Drainage bereitgestellt. Mit Ausstattung von Leica Geosystems hat sich Holbøll A/S für mehrere der Nebenprojekte vorqualifiziert, darunter das Entwässern von 8 Hektar am Strandholm-See in Dänemark.

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