Aussichten auf Einsichten
Authors: Thomas Harring ist President von Hexagon's Geosystems division.
In Charles Dickens’ novel, A Tale of Two Cities, the two iconic European cities of London and Paris are more than just places; they are depicted as living characters with distinct cultures and personalities. The inhabitants of these cities are deeply influenced by their urban environments
Für die Baubranche von heute kann dies ein wichtiger Appell sein, nicht nur abzuwägen, was gebaut wird, sondern auch für wen und wozu. Ob Infrastruktur, Wolkenkratzer, Fabriken, Wohnungen oder Freizeiteinrichtungen – Gebäude spiegeln nicht nur die Kultur der Menschen, die sie nutzen, sondern beeinflussen sie auch.
Früher war es schwierig, Kontakte zwischen Städten zu pflegen. Der Weg von Paris nach London dauerte drei Tage – beinahe eine Weltreise. Viele Anstrengungen wurden unternommen, um die Kluft zwischen den beiden Städten zu überbrücken. Am Ende gelang dies durch den in den 1980er Jahren gebauten Tunnel unter dem Ärmelkanal. Der sogenannte Chunnel war ein Jahrhundertprojekt, für das Banken, Politik, Baubranche und Gesellschaft an einem Strang ziehen mussten. Heute beträgt die Fahrzeit von Paris nach London mit dem Eurostar – dem Hochgeschwindigkeitszug, der durch den Chunnel fährt – nur noch zwei Stunden und fünfzehn Minuten.
London und Paris erkannten die Chance auf ein innovatives Projekt und haben sie genutzt.
Auf der S-Kurve zu einer besseren Welt
Das Konzept der S-Kurve im strategischen Innovationsmanagement beschreibt den durch zusätzliche Forschung und Entwicklung erzielten Zugewinn an Leistungsfähigkeit. Auch die Entwicklung der Baubranche verlief entlang dieser typischen S-Kurve, die sich aus einem stetigen Anstieg bei der Einführung, Verbreitung und Reifephase der Technologie zusammensetzt, bis sie schließlich auf einem Plateau abflacht. Der Schlüssel zu kontinuierlichem Wachstum ist der Sprung auf die nächste Kurve, schon bevor die aktuelle abflacht.
Für das Baugewerbe muss die nächste S-Kurve nicht nur Wachstumschancen bieten, sondern auch einen Weg in eine autonome und nachhaltigere Zukunft vorzeichnen. Die Baubranche wird einen wesentlichen Beitrag zur Minderung der Folgen des Klimawandels leisten und Vorreiter für positive Entwicklungen sein.
Doch dabei ist das Timing entscheidend. Aber woher wissen wir, wann wir das Alte hinter uns lassen und zu neuen Ufern aufbrechen müssen? Woher stammen unsere Einsichten? Und wie stellen wir die Erreichung unserer Ziele sicher? Die Antwort liegt in der Weiterentwicklung von Daten zu Informationen und von Wissen hin zu echten Erkenntnissen, die dann als Handlungsgrundlage dienen.
Optimismus im großen Stil
In der Bauindustrie hat es Tradition, dass Städte miteinander verbunden, Brücken gebaut und Lösungen gefunden werden. Dieser Optimismus lässt uns Innovationen realisieren. Wir müssen sicherstellen, dass sich die Technologien, Prioritäten und Aktivitäten von heute auf lange Sicht positiv auf alle Akteure und die Gesellschaft insgesamt auswirken. So positionieren wir uns für nachhaltiges Wachstum in den kommenden Jahrzehnten. Dazu müssen wir uns von herkömmlichem Vorgehen lösen, innovative Ansätze verfolgen und Daten als Grundlage zur Bewältigung unserer Herausforderungen einsetzen.
Daten an sich, bestehend aus Nullen und Einsen, haben wenig Wert. Aber aus Daten können wir relevante Informationen extrahieren. Doch isoliert betrachtet bringen uns diese nicht sehr viel weiter. Wir müssen verstehen, diese Informationen in Wissen zu verwandeln. Dieses Verständnis wiederum ist der Schlüssel zu echten Erkenntnissen – einer 360-Grad- Rundumsicht, um die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit zu treffen.
In den Worten von Jay Baer, einem der führenden Customer-Experience-Experten: "Wir sind umgeben von Daten, hungern aber nach Erkenntnissen.“ Um Erkenntnisse zu gewinnen, müssen aus riesigen Datenmengen relevante Informationen und Wissen extrahiert werden.
Werden Daten nicht richtig interpretiert, kann dies zu falschen Entscheidungen und hohen Verlusten führen. Erkenntnisse hingegen fördern ein genaues Verständnis einer bestimmten Ursache-Wirkungs-Beziehung und werden so visualisiert, dass intuitiv klar wird, welche Handlungen daraus abzuleiten sind.
Fortschritt durch Autonomie
Ressourcenverschwendung zu vermeiden, insbesondere in Beschaffungs- und Lieferketten, ist sowohl für den Umweltschutz als auch für den wirtschaftlichen Erfolg entscheidend. Anwender autonomer Lösungen berichten von einer erheblichen Verbesserung der Nachhaltigkeit – teilweise von bis zu 58 %.
Vom Projekt zum Produkt
Wir schlagen ein neues Kapitel auf in der Geschichte der zwei Branchen Bau und Fertigung, die immer enger zusammenwachsen und vernetzt sind. Diese Veränderung markiert den Übergang vom Projekt zum Produkt.
Das Konzept der industriellen Vorfertigung von Bauteilen reicht bis ins Jahr 1889 zurück, als mit dem Eiffelturm in Paris eines der berühmtesten Bauwerke der Welt errichtet wurde. Heute wird weltweit zunehmend auf Vorfertigung zurückgegriffen. Damit verlagern sich Bautätigkeiten von Baustellen in Fabriken und verändern so das Gesicht der Branche. Komplette Gebäudeteile oder Infrastrukturelemente können bereits an einem Produktionsstandort vorgefertigt und anschließend zur Endmontage auf die Baustelle transportiert werden.
Modulare Konstruktionsansätze bergen enormes Potenzial für mehr Nachhaltigkeit. Im Vergleich zu herkömmlichen Bauvorhaben, bei denen etwa 30 % der Materialien als Abfall auf Deponien landen, kann die Vorfertigung in der Fabrik den Abfallanteil auf lediglich 5 % reduzieren.
Die Baubranche erfindet sich gerade neu, indem sie genaue CAD- und BIM-Modelle für die industrielle Fertigung verwendet und parallel dazu ein einheitliches 5D-Baumanagement implementiert, das Kosten, Zeit und Qualität überwacht. Dies stellt auch die Sicherheit und Nachhaltigkeit entlang der gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette sicher.
Die Stadt der Zukunft
Der Hoch- und Tiefbau steht am Scheideweg. Nachhaltigkeit, gesetzliche Vorschriften, moderne Technologien und intelligente Städte forcieren umfassende Veränderungen. Unsere Branche muss sich entsprechend anpassen.
Die Städte der Zukunft als nachhaltige, voll vernetzte Räume sind nicht nur Transitzonen, sondern lebendiger Mittelpunkt sozialer Interaktion und kultureller Innovation. Die Technologie von Hexagon liefert aufschlussreiche Erkenntnisse zur Beschleunigung der Stadtentwicklung sowie Erhöhung der Nachhaltigkeit und Lebensqualität. Gleichzeitig können Bauunternehmen mit Hexagons Lösungen während der gesamten Projektdauer ihre Produktivität,
Effizienz und Sicherheit am Bau steigern. Hexagons moderne Maschinensteuerungslösungen, Echtzeit- Systeme zur Förderung des Sicherheitsbewusstseins und KI-gestützte Datenklassifizierung bedeuten für Bauunternehmen, mehr Aufträge mit weniger Aufwand bei maximaler Sicherheit abzuwickeln. Die Büro- und Feldlösungen von Hexagon unterstützen die präzise Ausführung von Bauplänen mit minimalem Materialaufwand, während unsere Digital-Reality- Tools die Genauigkeit verbessern und Wartungs- tätigkeiten erleichtern. Durch den Einsatz des umfassenden Softwareportfolios von Hexagon können Bauunternehmen Workflows optimieren, nahtlos zusammenarbeiten und fundierte Entscheidungen auf der Grundlage von Echtzeitdaten treffen, was letztlich zur erfolgreichen Umsetzung nachhaltiger und innovativer Projekte führt.