Digitale Baustellen

Baustelle und Computerbildschirm symbolosieren digitale Baustellen

Autor: Renata Barradas Gutierrez

Zeitdruck, unerwartete Kosten, Planänderungen und Verzögerungen sind ständige Begleiter bei fast allen Bauvorhaben. In den meisten Fällen liegt die Ursache in der fehlerhaften oder ineffizienten Weitergabe von Informationen.

Die Lösung liegt auf der Hand: Durch die Verbindung aller Glieder der Wertschöpfungskette am Bau und die gemeinsame Nutzung von Daten in Echtzeit lassen sich Produktivität und Effizienz wesentlich erhöhen. Die Digitalisierung von Baustellen bringt der Bauwirtschaft einen erheblichen Mehrwert und ist zur Realisierung intelligenter Bauprozesse unerlässlich.

Unter Bauunternehmen herrscht Einigkeit darüber, dass die Digitalisierung ein Trend ist, der die Branche voranbringen und enorme Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen ermöglichen wird. Der deutschen Industrie- und Handelskammer zufolge sind 93 Prozent der Akteure in der Bauwirtschaft der Auffassung, dass sich die Digitalisierung auf sämtliche ihrer Prozesse auswirken wird.

Um den Bedarf der Branche nach dem Austausch von 3D-Daten in Echtzeit zu decken, entwickelte Leica Geosystems mit ConX, eine Cloudlösung mit Weboberfläche zur nahtlosen Integration, Verwaltung und Analyse der Vermessungs- und Maschinensteuerungsabläufe von Bauprojekten.

BAUDATEN IN ECHTZEIT – IMMER UND ÜBERALL

Baustelle und Computerbildschirm symbolisieren digitale Baustellen

Laut der weltweit tätigen Unternehmens- und Strategieberatung Roland Berger Strategy Consultants sind die vier Grundpfeiler der digitalen Transformation:

  • Digitale Daten
  • Digitaler Zugang
  • Automatisierung
  • Konnektivität

Vor diesem Hintergrund standen bei der Konzeption von Leica ConX die vereinfachte Zusammenarbeit, die leichtere Datenverwaltung bei der Maschinensteuerung durch Integration und Automatisierung von Workflows, die Fernsteuerung verbundener Maschinen und der Echtzeit- Datenaustausch zwischen Büro und Feld im Fokus. Alle Personen und Maschinen auf der Baustelle nutzen dieselben Daten und sind damit immer auf dem aktuellsten Stand. Nur so können die Arbeiten rechtzeitig, spezifikationskonform und innerhalb des veranschlagten Budgets abgeschlossen werden. ConX ermöglicht die gemeinsame Nutzung und Visualisierung von Positions- und Bauaufmaßdaten sowie Referenzmodellen. Mit ConX verbundene Feldund Maschinensteuerungslösungen können aus der Ferne am Datenaustausch teilnehmen und, sofern sie über Internetzugang verfügen, auf die Weboberfläche zur Visualisierung der Daten zugreifen.

„Leica ConX ist eine Investition zur Vereinfachung und Förderung des so wichtigen Informationsflusses zwischen Baustelle und Büro. Diese Lösung unterstützt die Maximierung der Produktivität von Technologie und Ressourcen und reduziert gleichzeitig den mit Datensammlung, -zusammenführung und -protokollierung verbundenen Aufwand“, erklärt Doug Eggert, der zuständige Produktmanager bei Leica Geosystems.

OFFENE, BENUTZERFREUNDLICHE LÖSUNG

Computerbildschirm zeigt Luftaufnahme einer Baustelle

Das cloudbasierte Kollaborationstool Leica ConX erlaubt die effiziente Verwaltung aller verknüpften Bauprojekte – selbst auf Partnerplattformen – und die gemeinsame Nutzung auftragsbezogener Daten mit allen Beteiligten.

„Bei der Anschaffung von Maschinensteuerungsund Positionierungslösungen von Leica Geosystems können sich die Bediener entscheiden, mit ihren Produkten die ConX-Plattform zu nutzen. Sobald die Verbindung zu ConX hergestellt ist, kann für die entsprechenden Produkte Fernunterstützung in Anspruch genommen werden und ein nahtloser Datenaustausch mit anderen mit dem Kundenkonto verknüpften Anwendungen und Geräten stattfinden. So macht ConX Informationen allen an einem Bauvorhaben Beteiligten – sei es in der Planung, beim Bau, in der Verwaltung oder bei der Abnahme der erbrachten Leistungen – zugänglich.“

„Wir legen sehr viel Wert auf eine übersichtliche Benutzeroberfläche. Wir wollen unseren Anwendern keine neuen, komplizierten Abläufe aufzwingen.
Stattdessen konzentrieren wir uns auf die Automatisierung bestehender Workflows und die Integration der Vielzahl von Informationen, die auf modernen Baustellen verfügbar sind“, so Eggert.

TREND ZUR DIGITALISIERUNG

In einer Studie des Wirtschaftsmagazins „Harvard Business Review“, die sich mit der digitalen Entwicklung in 22 Wirtschaftsbereichen befasste, liegt die Baubranche auf dem vorletzten Platz.

Bauunternehmen, die ihre Digitalisierung strategisch planen, haben bessere Chancen, neue Kunden zu gewinnen, wettbewerbsfähig zu bleiben und ihre Produktivität zu steigern. Hingegen riskieren Marktteilnehmer, die diesen Trend ignorieren, aufgrund ihrer rückläufigen Produktivität Umsatzeinbußen.

„Wir beobachten eine Zunahme von Ausschreibungen, die den Einsatz von 3D-Maschinen- und Feldlösungen nicht nur für die Arbeit und zu Optimierungszwecken vorsehen, sondern auch
eine anschließende Datenerfassung zum Nachweis der ordnungsgemäßen Ausführung der Arbeiten und zur Validierung der Qualität spezifizieren. Die Verwaltung all dieser Daten erweist sich immer mehr als Herausforderung für unsere Kunden. Deshalb arbeiten wir an Lösungen für genau diese Herausforderung“, verrät Eggert.

Reporter 79

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