Anspruchsvolle Absteckungen meistern

Fallstudie

Mehr als jemals zuvor werden heutzutage neue Technologien mit dem Versprechen auf den Markt gebracht, die Produktivität und Effizienz zu erhöhen. Eine der vielen Branchen, die sich der Digitalisierung annehmen, ist die Baubranche. Für diese Branche sind die Kosten eines der wichtigsten Kriterien, um den Erfolg eines Projekts während seiner Laufzeit zu ermitteln. Es überrascht also nicht, dass Bauunternehmen kontinuierlich nach effizienteren Wegen suchen, um ihre Arbeit auszuführen.

Die Baubranche führt digitale automatisierte Totalstationen ein, um das Abstecken von Gebäudeelementen und für die Innenausstattung vorzunehmen, aufgrund von erwiesenen finanziellen und zeitlichen Vorteilen – der arbeitsaufwändige Ansatz mit Maßband und Richtschnur wird nicht mehr benötigt. 

In der Regel erfolgte die Planung der Haustechnik vor Ort auf der Grundlage der zur Verfügung gestellten Papierzeichnungen. Diese Zeichnungen wurden genutzt in Kombination mit Maßbändern, Wasserwaagen und Rastern, um die Lage von Durchbrüchen, Rohrleitungen und Kabelschächten zu ermitteln. All das verändert sich nun.


Digitalisierung von Absteckanwendungen in der Baubranche

Digitalisierung von Absteckanwendungen in der Baubranche

Das in Melbourne, Australien, ansässige Bauunternehmen V Constructions spezialisiert sich auf hohe Wohn- und Bürogebäude. Viele der jüngsten Projekte beinhalteten komplexe Entwürfe mit gebogenen Wänden und Gebäude mit vorgefertigten Materialien und nicht-rechtwinkligen Räumen. Um die Effizienz zu verbessern, die Genauigkeit zu gewährleisten und eine Qualitätskontrolle zu bieten, erwarb V Constructions die Leica iCON robotic Totalstation, nachdem das Unternehmen den Zuschlag als Hauptauftragnehmer für das Wohnungsbauprojekt Holme gewonnen hatte; ein 14-stöckiges Gebäude zur gemischten Nutzung, das kontinuierlich gebogene Wände, verglaste Vorhangfassaden und Balkone umfasst.

V Constructions, ein langjähriger Kunde von C.R. Kennedy, Händler für Leica Geosystems in Australien, begriff die Notwendigkeit zur Einführung eines digitalen Workflows, um mit komplexen Formen arbeiten und das Projekt schneller als mit herkömmlichen Methoden voranbringen zu können. Nachdem das Unternehmen erfuhr, dass es den Zuschlag bekommen hatte, blieb nur noch wenig Zeit, um auf einen digitalen Workflow umzustellen.

„Wir brauchten eine Lösung, die einfach einzuführen und bedienerfreundlich war, und nur minimale Zeit für die Eingliederung in das Unternehmen benötigte“, sagte Douglas Thirkell, leitender Vermesser bei V Constructions. Die Umstellung auf einen digitalen Workflow und die Einführung des Instruments waren leicht, dank C.R. Kennedy, die für technischen Support vor Ort sorgten, als das Team die iCON robotic Totalstation vom ersten Tag an bei diesem Projekt einsetzte. „Das Team konnte das Produkt leicht begreifen und direkt einsetzen“, sagte Thirkell. 

Der skulpturale Entwurf wurde von John Wardle Architects (JWA) angefertigt und umfasst 154 oberirdische Wohnungen, Büro- und Gewerbeflächen und eine Tiefgarage für 160 Fahrzeuge auf drei Ebenen. Die Gebäudefassade ist ein herausragendes Merkmal des Projekts: Die ursprüngliche Art-Deco-Fassade aus den 1920er-Jahren wird an den unteren Stockwerksfronten und neben einer neuen vorgehängten Mauerwerksfassade erhalten.

Mit Hilfe der iCON robotic Totalstation sorgt V Constructions für die genaue Positionierung von Bauwerk, Stahlbewehrung, Betonbau und den fertigen Ebenen. Aufgrund der komplexen Natur des Gebäudedesigns wäre es für das Team von V Constructions beinahe unmöglich gewesen, die Absteckungen mit herkömmlichen Methoden vorzunehmen.


Die Umstellung auf einen digitalen Workflow vollziehen

Die Umstellung auf einen digitalen Workflow vollziehen

Bei vergangenen Hochbauprojekten nutzte V Constructions traditionell Totalstationen von Leica Geosystems (Leica TCR407 und Leica Builder). Die Komplexität des Holme-Wohnungsbauprojekts machte es erforderlich, dass das Team in ein Absteckinstrument investiert, um vor Ort effizienter zu arbeiten.

Aufgrund der komplexen Natur des Gebäudes ist jede Wohnung einmalig – es gibt
42 verschiedene Größen an Nassbereichen und nur wenige Wiederholungen von Wohnungen auf jedem Stockwerk. Diese anspruchsvolle Struktur bedeutete mehr Arbeit für die Vermessungstechniker Thirkell und Brian McLoughlin von V Constructions, da jedes einzelne Stück absteckt werden musste. Die iCON robotic Totalstation ermöglichte dem Team, Metallabschnitte und vorgefertigte Betonkurven einfach und effizient abzustecken.


„Als wir uns mit der Technologieinvestition befassten, war es für uns entscheidend, dass es sich um ein automatisiertes Instrument handelt, das für den Ein-Personen-Betrieb geeignet ist“, sagte Thirkell.


Komplexe Absteckaufgaben mit Effizienz und Genauigkeit meistern

Komplexe Absteckaufgaben mit Effizienz und Genauigkeit meistern

Das Team von V Constructions richtete vor Ort mehrere Kontrollpunkte zur Instrumentenausrichtung um die gebogene Struktur herum ein. Diese Technik bedeutete, dass sie bei der Erledigung von Absteckaufgaben keine Raster zur Orientierung verwenden mussten. 

Durch die Einführung eines digitalen Workflows konnte V Constructions sicherstellen, dass die Aufstellung des Instruments schnell und genau erfolgte und alle Plandaten unmittelbar auf dem Controller zur Verfügung standen. Dies stellte sicher, dass schnelle und genaue Absteckprozesse befolgt wurden, und es bestand keine Notwendigkeit, sich um einige der Variablen und Ungenauigkeiten zu kümmern, die bei der Verwendung traditioneller Methoden mit Richtschnüren, Maßbändern und Wasserwaagen auftreten.


Jeder kleine Fehler kann möglicherweise ernste Folgen nach sich ziehen. Eine Winkelabweichung von wenigen Grad kann dazu führen, dass vorgefertigte Systeme bei ihrem Einbau nicht passen. Ebenso kann eine falsche Absteckung zu Kollisionen mit anderen Bauelementen oder Gewerken führen, was den Bauablauf stört, unnötige Arbeiten verursacht, und Materialien, Zeit und Geld verschwendet.


Auf der Holme-Baustelle enthielten die Fenster des Gebäudes Kurven, und die Glaser vertrauten auf die Genauigkeit der Platzierung der Öffnungen, um die Fenster einzubauen – die Öffnungen sind vorgefertigt und von den Schalungen abhängig. Das Team von V Constructions hatte keinen Spielraum für Fehler und es war klar, dass nur eine digitale Methode das nötige Maß an Genauigkeit mit der erforderlichen Sicherheit bieten konnte – Maßbänder oder Richtschnüre suchte man auf dieser Baustelle vergeblich.


„Die herkömmliche Vorgehensweise [beim Abstecken] ist arbeitsintensiv und zeitraubend, und jede Verzögerung kann die Arbeit der anderen Gewerke beeinflussen. Die Einführung der Digitalisierung und die Leica iCON robotic Totalstation sind für uns eindeutig der Weg der Zukunft“,
sagte Thirkell.


Bestandspläne beschleunigen

Bestandspläne beschleunigen

Eine der entscheidenden Projektphasen, bei der es gewaltige Effizienzverbesserungen gab, war die Erstellung der Bestandspläne.

Thirkell und McLoughlin mussten eine Bestandsaufnahme jeder Decke durchführen. In der Vergangenheit stellten sie dazu ein Lasernivellier auf und nahmen eine Ablesung vor, woraufhin sie dann den Plan der kompletten Decke im Büro manuell erstellen musste. Mit der iCON robotic Totalstation kann das Team die Daten erfassen und sie innerhalb einer Stunde in die CAD-Software einspeisen, wo sie dann bereinigt und für die Vorbereitung der Bestandspläne genutzt werden.


Wenn man die Produktivitätsverbesserungen aufrechnet, hat V Constructions durch die Einführung einer iCON robotic Totalstation die Arbeitsleistung einer Person pro Tag einsparen können. Das sind erhebliche Zeiteinsparungen, die letztendlich dazu führen können, die Zahl der bei dem Projekt benötigten Arbeiter zu verringern und so die Lohnkosten senken können.


Produktivitätsgewinne ausweiten

Produktivitätsgewinne ausweiten

V Constructions realisierte die Produktivitätsgewinne durch die Umsetzung eines digitalen Workflows im Rahmen des Holme-Projekts und investierte in eine zweite iCON robotic Totalstation für ein neues Projekt – ein Kanzleigebäude für die Monash University. Das auf dem Clayton-Campus gelegene 10.000 Quadratmeter große Gebäude wird ein einzelnes Kellergeschoss mit Parkplätzen, öffentliche Räume im Erdgeschoss, zwei Stockwerke mit Büroflächen und ein drittes Stockwerk für die Universitätsleitung umfassen. Das Gebäude verfügt über einen aus Stahl gefertigten Sonnenschutz, der alle Erhöhungen der thermisch optimierten Fassade umschließt.

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