Das Geheimnis schneller, genauer Absteckung bei Clark Builders
Fallstudie
Autorin: Christine Grahl
90 bis 100 Punkte pro Stunde schaffen Jeff Gerber und die Vermessungstechniker von Clark Builders bei der Bauabsteckung in der Regel. Das bekannte Bauunternehmen mit Sitz in Edmonton, der Hauptstadt der kanadischen Provinz Alberta, ist für institutionelle Auftraggeber ebenso wie für Industrie und Handel tätig.
Innerhalb des vergangenen Jahres gelang es dem Team, durch den Einsatz der jüngsten Generation von Leica iCON-Roboter-Totalstationen, GNSS und Software seinen Absteckaufwand um 25 bis 30 Prozent zu reduzieren. „Wir alle beherrschen unsere alten Absteckmethoden im Schlaf, aber die iCON-Totalstation ist so viel effizienter und intuitiver“, schwärmt Gerber.
Gerber, leitender Vermessungsverantwortlicher des Unternehmens, erinnert sich noch, wie Clark Builders vor sieben Jahren zum ersten Mal eine Roboter-Totalstation eines anderen Herstellers einsetzte. Zwar ging die Arbeit mit dem neuen Gerät im Vergleich zu manuellen Methoden schneller von der Hand, aber die Technologie war kompliziert und für eine einfache Punktabsteckung mussten mehrere Tasten in der richtigen Reihenfolge gedrückt werden. Die Übertragung von Daten zwischen Feld und Büro erforderte den Import und Export mithilfe von Drittanbieter-Software. Der Einstieg dauerte Wochen und erfolgte nach der Trial-and-Error-Methode. Außerdem benötigten die Messtechniker im Feld ein hohes Maß an Erfahrung und Sachkenntnis für korrekte Ergebnisse.
Weil die Bauvorhaben von Clark Builders stetig komplexer wurden und immer mehr Winkel, Bögen und Neigungen beinhalteten, suchte Gerber nach besseren Lösungen. Eines Tages, als Clark Builders an einem dreistöckigen Parkhaus arbeitete, besuchte Courtney Gehring von Mountainview Systems die Baustelle, um Gerber die Leica iCON robot 60-Totalstation zu demonstrieren. „Ich war verblüfft, wie einfach sich damit Flächen vermessen und Punkte und Linien abstecken ließen“, so Gerber. „Auf genau diese Technologie hatten wir gewartet!“
Geschwindigkeit und Genauigkeit sorgen für hohe Effizienzsteigerungen
Es dauerte nur Tage, bis Gerber die iCON-Roboter-Totalstation beherrschte. Beeindruckt von ihrer hohen Bedienerfreundlichkeit, nutzte er die nächsten Monate, um Argumente für die Investition in das System zu sammeln. Bei der Arbeit an dem Parkhaus verwendete Gerber zur Hälfte die iCON-Totalstation und zur Hälfte das alte System. Dabei erfasste er die zur Absteckung von Säulen und Bodenplatten, Errichtung der Schalung und für den Betoneinbau benötigte Zeit genau. „Das Bauvorhaben war sehr anspruchsvoll, mit Schalungen und Betonebenen, die Neigungen in alle Richtungen aufwiesen. Die Effizienzsteigerungen, die wir durch den Einsatz der iCON-Totalstation erzielten, waren bemerkenswert“, erzählt Gerber.
Bei einem anderen Projekt musste Gerber in einem Theater unter jedem einzelnen Sitz die Positionen für Heizungs- und Lüftungsdurchlässe in einer Bodenplatte aus Beton bestimmen. Mit seinem alten System schaffte Gerber bei einer solchen Anwendung höchstens 50 bis 60 Punkte pro Stunde. „Mit der iCON robot-Totalstation ließen sich pro Stunde 80 Punkte und mehr mit hoher Genauigkeit erfassen. Und das bereits in den ersten zwei Monaten, in denen wir die Technologie einsetzten.“
Die dokumentierten Verbesserungen machten es der Geschäftsleitung von Clark Builders leicht, ein Upgrade der kompletten Vermessungsausrüstung zu rechtfertigen. Im August 2017 schaffte das Unternehmen sechs iCON robot 60-Totalstationen, eine iCON gps 60-GNSS-SmartAntenne und die iCON build-Bausoftware an. Nach einer nur zweistündigen Einschulung fühlte sich das Team sicher in der Bedienung und war gerüstet für den Einsatz in der Praxis. „Alle waren sofort bereit, loszulegen“, so Gerber schmunzelnd. “Niemand hatte Zweifel, jeder war begeistert und voller Tatendrang.“
Hohe Benutzerfreundlichkeit sorgt für rasche Amortisierung
Die hohe Benutzerfreundlichkeit war ein entscheidendes Kaufargument für Clark Builders. Gerber vergleicht die iCON-Lösung mit der jüngsten Generation von Smartphones. „Der Umstieg von unseren alten Roboter-Totalstationen zum iCON-System war wie der Wechsel von einem Klapphandy zu einem iPhone“, hat Gerber sofort einen passenden Vergleich parat. „Beide dienen im Wesentlichen demselben Zweck, nur mit dem iCON-System fallen dieselben Aufgaben viel leichter, und es kann so viel mehr! Einmal tippen, und los geht‘s! Genauso bei Linien: Einfach auf die Linie tippen, und wir sind startbereit. Das System ist ebenso einfach wie leistungsfähig.“
Auch der Austausch von Daten zwischen Feld und Büro ist viel einfacher geworden. Das Team speichert AutoCAD- oder Revit-Dateien im DXF-Format. Zusätzliche Import- und Exportvorgänge entfallen. Die Punkte überlagern sich perfekt mit den Plänen, was im Feld wertvolle Informationen liefert. „Die Software generiert automatisch Punkte am Ende von Linien und zentriert die Kreise“, erklärt Gerber. „Wir speichern die Daten nur als DXF und fangen dann sofort an.“
Auch die Übermittlung von Daten aus dem Feld ins Büro ist simpel: Das Team exportiert am Tablet einfach eine CSV- oder DXF-Datei und lädt sie – je nachdem – in AutoCAD oder Revit.
Aufgrund des schnelleren, einfacheren Workflows schätzt Gerber, dass das Unternehmen nun bei jedem Projekt 25 bis 30 Prozent Zeit spart, was sich natürlich unmittelbar auf den Ertrag auswirkt. „Unsere Vermessungskosten sind zurückgegangen, weil wir nicht mehr so lange vor Ort sind, und durch die hohe Genauigkeit sind Nacharbeiten praktisch unbekannt“, meint Gerber zufrieden. „Außerdem können wir durch die rasche, genaue Absteckung gewährleisten, dass alle anderen Gewerke ihre Tätigkeiten planmäßig durchführen können. So profitieren wir alle!“
Erweiterte technische Möglichkeiten schaffen neue Geschäftschancen
Bei der intensiven Beschäftigung mit der iCON-Technologie haben Gerber und seine Kollegen noch weitere Vorteile entdeckt. Weil die Absteckung von Ebenen und Neigungen nun so leicht fällt, können beispielsweise immer komplexere Bauvorhaben in Angriff genommen werden. „Anspruchsvolle Konstruktionen mit Winkeln und Bögen lassen sich jetzt viel leichter ausführen“, lobt Gerber. „Dadurch haben wir auch enorm an Selbstvertrauen gewonnen.“
Gerber sieht außerdem das Potenzial, die Effizienz durch die Nutzung der iCON build-Bausoftware mit IFC-Dateien noch weiter zu steigern. Die Object Layout-App der Software ist in der Lage, IFC-Daten direkt aus MEP- und BIM-Software zu laden, was die grafische Auswahl von Objekten ermöglicht.
Aus der zunehmenden Digitalisierung der Baubranche in der Zukunft werden Unternehmen, die schnell, genau und innovativ arbeiten, als Gewinner hervorgehen. Die fortschrittliche Herangehensweise von Clark Builders durch die Investition in intelligente digitale Vermessungstechnologie verschafft dem Unternehmen in dieser Hinsicht einen entscheidenden Vorsprung.
„Technologie wird immer ein Teil unserer Arbeit sein und bietet bei richtigem Einsatz einen hohen Mehrwert!“, ist Gerber sicher. „Deshalb konzentrieren wir uns voll darauf und setzen sie mit Freude ein, ohne unserer analogen Vergangenheit nachzutrauern!“