Punktwolkenmessung mit einem GNSS-Rover
Die Erfahrungen von JTRS Registered Surveyor mit dem Leica GS18 I GNSS RTK-Rover
Autor: Renata Barradas
„Wir messen die Punktwolke.“
Das ist das Motto von JTRS Registered Surveyor, einem Vermessungsunternehmen aus Singapur, das 3D-Laserscanning, Landvermessung, Kartierung und Inspektion aus der Luft sowie Photogrammetrie- und Bildauswertungsleistungen durchführt. JTRS ist immer auf der Suche nach innovativen und kreativen Möglichkeiten zur Verbesserung seiner Dienstleistungen.
Der jüngste Technologiesprung des Unternehmens ist das Ergebnis der Anschaffung eines brandneuen Leica GS18 I GNSS RTK-Rovers, mit dem georeferenzierte Punkte und Punktwolken gemessen werden können.
„Die Fähigkeit, mit einem einzigen Gerät gleichzeitig Bilder und Echtzeitpositionen erfassen zu können, revolutioniert unseren Arbeitsprozess. Unser Konzept ist die Erfassung der Realität“, so Jimmy Tan, der Eigentümer von JTRS.
„Außerdem ermöglicht die Neigungskompensation des Rovers einfache, rasche RTK-Beobachtungen, was besonders in der Nacht bei der Arbeit an Flughafenpisten oder Eisenbahnbrücken hilfreich ist. Ich brauche kein zweites Paar Hände, um mit einer Taschenlampe auf die Libellenblase zu leuchten, während ich den Lotstock in Position bringe.“
Über die Messung von Punktwolken hinaus bietet der GS18 I JTRS auch schnelle RTK-Initialisierung, Messungen mit Neigungskompensation und visuelle Positionierung. Durch die Anschaffung des GS18 I gelang es JTRS nicht nur, die Dienstleistungen des Unternehmens zu verbessern, sondern auch neue anzubieten.
TODSICHERER WORKFLOW
JTRS setzt den GS18 I hauptsächlich für Kontrollmessungen und Qualitätsprüfungen bei Bauvorhaben und der Verlegung von Versorgungsleitungen ein. Bei den meisten dieser Projekte wird eine Genauigkeit von 50 bis 100 mm, bei Qualitätsprüfungen häufig 40 mm gefordert. Der Workflow mit dem flexiblen RTK-GNSS-Rover sieht folgendermaßen aus:
- Erfassung von Daten entweder mit der Spitze des Lotstocks oder Visual Positioning mit dem GS18 I und der Leica Captivate-Feldsoftware
- Datenauswertung mit der Leica Infinity-Bürosoftware
- Erstellung von Datenprodukten mit Infinity (Verarbeitung von Bildern zu Punktwolken), Leica JetStream (Veröffentlichung von Punktwolken) und 3D Reshaper (Modellierung von Vermaschungen basierend auf Punktwolken)
Tan erklärt: „Mit dem GS18 I muss ich nur im Gehen die Kamera auf das Objekt richten, das ich erfassen möchte. Bei einem meiner Projekte habe ich beispielsweise unter fünf Minuten gebraucht, um eine Versuchsgrube mit dem GS18 I zu vermessen, während die Zeit für die Auswertung im Büro mit der Infinity-Software 30 Minuten betrug. Ich kann Punktwolken in Echtfarben erstellen, zu Orthofotos exportieren und auch digitale Oberflächenmodelle erzeugen. Außerdem lassen sich aus den georeferenzierten Bildern rasch und effizient hunderte von topologischen Punkten generieren.“
SICHERHEIT UND HOHE MESSGESCHWINDIGKEIT IN EINER VERSUCHSGRUBE UND BEI DER BESTANDSVERMESSUNG EINES GRABENS
Mit der Messung von Versuchsgruben oder bestehenden Gräben sind verschiedene Herausforderungen verbunden. So muss sich der Vermessungstechniker z. B. an die Abläufe und Zeitpläne der beauftragten Baufirma anpassen.
Den Auftrag, einen Graben für Versorgungsleitungen zu dokumentieren, sah JTRS als ideale
Möglichkeit zum Testen seines GNSS-Rovers.
Zusätzlich zur Bestandsvermessung der
Versuchsgrube und der Versorgungsleitungen
erlaubte der GS18 I die Erstellung einer
3D-Punktwolke und in der Folge eines 3D-Polygonnetzmodells
Die Messungen im Feld wurden mit der Spitze
des Lotstocks und Visual Positioning vorgenommen. Die anschließende einfache Auswertung
im Büro ist ein Game Changer für JTRS.
ZUVERLÄSSIGE UND GENAUE QUALITÄTSPRÜFUNGEN
Für ein Bauvorhaben, welches 3D-Scans von 1.200 Blöcken umfasste, überprüfte JTRS die Qualität der georeferenzierten Scandaten mit dem GS18 I. Auch hier ermöglichten die Technologien des Sensors zur Neigungskompensation und visuellen Positionierung die Messung von früher unzugänglichen Punkten.„Bei einem unserer Projekte mit dem staatlichen Bauträger HDB konnte ich mit Visual Positioning direkt im Gehen Koordinaten von Punkten erfassen. Der GS18 I ist so einfach und bequem in der Anwendung und liefert gleich vor Ort Ergebnisse“, so Tan begeistert.
"Als ich nicht mit der Lotstockspitze messen konnte, weil die Messstelle zu nahe an der Gebäudekante lag und sich das RTK-Signal nicht initialisieren ließ, ging ich einfach weiter weg vom Gebäude, um ein RTK-Signal zu erhalten, und nutzte Visual Positioning. Auf den meisten Baustellen kommen beide Messmethoden zum Zug."
REIBUNGSLOSER WORKFLOW + HOCHWERTIGE DATENPRODUKTE = ZUFRIEDENE KUNDEN
„Das Vertrauen unserer Kunden in die Qualität der Datenprodukte hat zugenommen. Mit Infinity kann ich die Bilder in echte Punktwolken mit exakter Georeferenzierung verwandeln. Durch Visual Positioning lassen sich im Gehen zwei Bilder pro Sekunde aufnehmen, die jeweils mit globalen Koordinaten versehen werden. Es ist, als würden eine GNSS-Antenne und eine Kamera auf einer Drohne angebracht – nur, dass ich die Drohne bin und zu Fuß gehe“, schmunzelt Tan.
NEUE MÖGLICHKEITEN DANK MESSUNGEN IN DER PUNKTWOLKE
„Aus den Punktwolken können dann 3D-Vermaschungsmodelle generiert werden, die zur Visualisierung viel hilfreicher sind als nur einzelne Punkte, Linien oder 2D-Zeichnungen. Mit Infinity können außerdem digitale Oberflächenmodelle erstellt werden. Sie eignen sich für Ingenieure oder Konstrukteure, die aus TIN-Modellen für ihre Arbeit Höhen, Konturen, Durchflussmengen und mehr entnehmen können““, erläutert Tan.
Der GS18 I erleichtert nicht nur die Erbringung der bekannten Dienstleistungen von JTRS, sondern ermöglicht dem Unternehmen auch eine Ausweitung seines Leistungsportfolios. Die Fähigkeit, verschiedene Datenprodukte schneller und mit weniger Aufwand zu liefern, hat JTRS neue Möglichkeiten eröffnet.
Wenn Sie mehr erfahren möchten sehen Sie sich unser Webinar (ENGLISCH) mit Jimmy Tan an.