Bohrungen in Norwegen mit der Leica iCON iRD3-Lösung

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Autor: Arne Forsell

Sonnenstrahlen treffen aus Westen auf den bewaldeten Hügel. Die alte Straße führt in einer nicht enden wollenden Anzahl von Serpentinen bergauf. Die Schatten sind lang. Eine funkelnde Wasserfläche bedeckt den Gebirgssee auf der anderen Talseite. Der Vikersundbakken, die größte Skiflugschanze der Welt mit ihrem enormen K-Punkt von 200 Metern, ragt aus den Wäldern heraus, während schneebedeckte Bergspitzen den Horizont schmücken. Die norwegische Kleinstadt Vikersund, einige Autostunden von Oslo entfernt, präsentiert sich in herbstlichen Farben.

Fjellsprenger AS führt Felsbohrungen zur Einrichtung eines eingezäunten Geländes auf einer Baustelle durch, um dort gemeinsam mit einem anderen Unternehmen, Norsk Fjellsprengning, Equipment und Sprengstoff zu lagern. Das Team nutzt für die Bohrarbeiten eine 3D-Maschinensteuerungslösung von Leica Geosystems.


AUF DU UND DU MIT DEM MASCHINENFÜHRER

Ein fester Handschlag einer wettergegerbten Hand, ein eindrucksvoller Schnauzbart, ein Bauhelm samt Stirnlampe – Odd Are Frydenlund, der Maschinenführer des Bohrgeräts, stellt sich vor.

Frydenlund arbeitet nun schon seit acht Jahren auf Bohrgeräten – anfangs bei E. Rolstad AS, mittlerweile bei Fjellsprenger AS. Davor war er Baggerfahrer.

Seine Maschine heute ist ein Sandvik Ranger DX800-Außenhammer-Bohrgerät, das 15 Tonnen wiegt, auf Raupen montiert ist und von einem starken 225-PS-Motor von Caterpillar angetrieben wird. Mit seiner Maschine kann Frydenlund Bohrlöcher mit einem Durchmesser von 76 bis 127 Millimetern ins Gestein treiben. Das Bohrgerät ist mit einer Leica iRD3-Maschinensteuerungslösung für Bohranwendungen ausgestattet, die Frydenlund dabei unterstützt, seine Arbeit schnell und mit höchster Genauigkeit auszuführen.

Frydenlund und sein Bohrgerät wechseln ihre Baustellen häufig. Fjellsprenger AS hat viele verschiedene Aufträge, sodass sich die Einsatzorte von Mitarbeitern und Maschinen oft ändern.

Noch vor wenigen Wochen balancierte Frydenlunds Bohrgerät an der Kante einer 30 Meter hohen Felswand in einem Steinbruch im norwegischen Maura. Dort war es aus Sicherheitsgründen wichtig, die Maschine von außerhalb der Kabine mit dem Maschinensteuerungssystem fernbedienen zu können und sie mit einem Stahlseil vor einem Absturz zu sichern.

Verglichen mit den schwierigen Gegebenheiten dort, ist die Arbeit hier in der Ebene in Vikersund ein Kinderspiel.

Auf manchen erfahrenen Maschinenführer, der schon seit Jahren am Bau tätig ist, können Neuerungen wie GNSS-gestützte Maschinensteuerung bedrohlich wirken, doch bei Frydenlund ist das Gegenteil der Fall.

„Schon mein letzter Arbeitgeber hat Systeme von Leica Geosystems verwendet“, erinnert sich Frydenlund. „Sie geben mir die totale Freiheit bei der Ausführung meiner Aufgaben. Anhand eines Höhenversatzes kann ich mir mein Bohrschema im Display selbst erstellen. Es kann so einfach sein! Anschließend führe ich die Bohrungen durch. Jedes Loch wird genau nach Spezifikation mit der benötigten Tiefe und im richtigen Winkel gebohrt. Ich brauche keinen Vermesser, alles geht sehr schnell, und am Ende lässt sich ganz einfach eine Bestandsdokumentation exportieren.“

„Die Bedienung fiel mir von Anfang an leicht. Ich hatte nie Schwierigkeiten mit dem System – und falls doch, dann waren es bestenfalls Herausforderungen“, schmunzelt Frydenlund. „Wenn man nur ein bisschen neugierig und interessiert ist, dann ist das wie beim Fahrradfahren: Sobald man es kann, verlernt man es nie wieder!“

Zum Supportteam von Leica Geosystems und insbesondere zu Petter Heyerdahl, dem Produktmanager für Bohrgerätelösungen bei Leica Geosystems, hat Frydenlund ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt.

„Ich sitze 40 Stunden pro Woche in meiner Maschine – da kommt einem schon so die eine oder andere Idee ... Darüber habe ich mit Petter gesprochen. Er hat mir genau zugehört, und tatsächlich habe ich fast alle Funktionen bekommen, die ich mir gewünscht habe“, meint Frydenlund zufrieden.


ZU BESUCH BEIM SPRENGMEISTER

Der Sprengmeister von Fjellsprenger AS, Magnus Hansen, wohnt buchstäblich nur einen Steinwurf von der Baustelle, auf der gerade gearbeitet wird, entfernt.

Hansen ist seit 14 Jahren in der Branche tätig und lizenzierter Sprengmeister, wobei seine Lizenz alle fünf Jahre erneuert werden muss. Er trägt nicht nur die Verantwortung für die Sprengungen, sondern auch für die Baustelle insgesamt. Zu seinem Aufgabengebiet zählen:

  • Sicherheit
  • Planung
  • Umweltschutz
  • Minimierung der Beeinträchtigung umliegender Gebiete
  • Verkehrsunterbrechungen

v„Seit wir mit Leica Geosystems kooperieren und Maschinensteuerungslösungen einsetzen, ist unsere Produktivität und Arbeitsqualität gestiegen“, erklärt Hansen. „Wir benötigen viel weniger Vermessungstechniker vor Ort, was uns Zeit und Kosten spart. Frydenlund kann mit seinem Bohrgerät völlig unabhängig und selbständig arbeiten.“

"Wenn man das System einmal ausprobiert hat, kann man nie wieder zu den alten Methoden und manuellen Berechnungen zurückkehren. Außerdem sind unsere Bohrlöcher nun viel genauer als je zuvor“, freut sich Hansen.

„Früher gab es Unterschiede von 30 bis 40 Zentimetern in der Lochtiefe, was sich auf das Ergebnis der Sprengung auswirkt. Mit der 3D-Lösung ist plötzlich alles so eben wie mein Wohnzimmer.“

Genug geplaudert – jetzt geht es an die Arbeit. Die ersten Löcher werden gebohrt, kontrolliert und abgenommen. Routiniert versieht Hansen Loch um Loch mit Sprengladung und Zünder. Dabei ist offensichtlich, dass er weiß, was er tut.

Eine Abdeckung zur Dämpfung und Aufnahme der seitwärts gerichteten Kraft wird auf dem Sprengbereich angebracht. Dann heult auch schon die Alarmsirene, die vor der nahenden Sprengung warnt.

Eine scharfe Explosion zerreißt die Stille.

Und die Sonnenstrahlen glitzern auf der frisch aufgerissenen Erdoberfläche.

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