Bodenradar für alle - mit dem Leica DSX
Interview
Autor: Renata Barradas Gutiérrez
Bislang war der Einsatz der Bodenradartechnologie nur für kompetente, erfahrene Nutzer, die in der Interpretation komplizierter Radargramme geschult sind, möglich. Die kürzlich vorgestellte Leitungsortungslösung Leica DSX ermöglicht nun auch weniger erfahrenen Benutzern den Einsatz der Bodenradartechnologie.
Um herauszufinden, wie diese revolutionäre Bodenradartechnologie durch die Digitalisierung der Abläufe bei der Ortung und Kartierung von Versorgungsleitungen die Effizienz erhöht, hat der Reporter die Bereichsverantwortliche von Leica Geosystems, Agata Fischer, befragt:Worum handelt es sich bei der DSX-Leitungsortungslösung?
Die DSX-Leitungsortungslösung ist ein mobiles Bodenradarsystem, das neueste Ortungstechnologien mit einfachen Abläufen, automatischer Datenverarbeitung und hoher Genauigkeit verbindet. Unterirdische Versorgungsleitungen werden nun in der DXplore-Software eindeutig visualisiert und können problemlos geortet werden. DXplore ist eine intuitive Software mit Schnittstellen zu verschiedenen Positionierungssystemen, um die Lage von Versorgungsleitungen zu verifizieren. Diese Lösung kombiniert modernste Bodenradartechnologie mit der führenden Positionierungsgenauigkeit der Geräte von Leica Geosystems.
Wie erleichtert das DSX-System die Leitungsortung?
Bislang zog ein Tag Datenerfassung mit dem Bodenradar vor Ort ein bis zwei Tage Datenauswertung im Büro nach sich. Die DSX-Leitungsortungslösung vereinfacht diesen Prozess durch ein zuverlässiges, simples, automatisches Verfahren zur Erkennung aller Arten von Versorgungsleitungen und Generierung einer 3D-Leitungskarte direkt im Feld.
Die Benutzer müssen keine Radar-Rohdaten oder Hyperbeln mehr interpretieren, weil das DSX-System die Ergebnisse direkt im Feld klar und eindeutig anzeigt und automatisch eine Nachbearbeitung und Auswertung der Daten vornimmt. Binnen Minuten wird vor Ort eine digitale Leitungskarte generiert, die zur weiteren Integration mit anderen Daten in die DX-Cloud und in die Hexagon-Software exportiert werden kann. Mit dieser Leitungsortungslösung bietet Geosystems den Kunden ein effizienteres, robusteres und benutzerfreundlicheres Bodenradarsystem, mit dem Leitungen auf der Baustelle sofort geortet und die Datenqualität in Echtzeit überprüft werden kann, ohne auf Rückmeldungen von Experten aus dem Büro zu warten.
An wen richtet sich die DSX-Leitungsortungslösung?
Das DSX-System wurde für Anwender konzipiert, die unterirdische Leitungen rasch, zuverlässig und sicher orten, umgehen oder kartieren wollen. Es vereinfacht die Arbeit für Straßenbau- und Versorgungsbetriebe, aber auch für Vermessungsfachleute ohne Bodenradar-Erfahrung, die unterirdische Versorgungsleitungen erfassen müssen.
Welche Gründe gibt es, in die DSX-Leitungsortungslösung zu investieren?
Auf der ganzen Welt werden jeden Tag unzählige Versorgungsleitungen gekappt. Die Kosten dafür fangen bei 1.000 EUR an, können aber schnell bis zu 100.000 EUR betragen. Auch die Beauftragung von Vermessungsspezialisten kann mit mehreren tausend Euro zu Buche schlagen. Zudem sind solche Experten möglicherweise nicht immer gleich verfügbar, wenn sie benötigt werden. Die Investition in das DSX-System spart Schadens-, Vermessungs- und Schulungskosten sowie Kosten für Stillstandzeiten im Schadensfall.
Wie unterscheidet sich die DSX-Leitungsortungslösung vom DS2000-System?
Das DS2000-System ist eine Leitungsvermessungslösung für erfahrene Anwender. Die Auswertung und Interpretation der Daten erfordert Erfahrung, solide Kenntnisse der Bodenradar-Technologie und eine gründliche Bedienereinschulung. Im Gegensatz dazu wurde das DSXSystem für Benutzer konzipiert, welche diese Technologie zum ersten Mal anwenden. Hier übernimmt anstelle des Benutzers die DXplore-Software die komplizierte Datenauswertung. So können auch Anwender ohne Erfahrung erfolgreich Leitungen orten.
Wie funktioniert die DSX-Leitungsortungslösung?
Nach der Festlegung des Ortungsbereichs werden die Daten rasterförmig in Längs- und Querrichtung erfasst. Sobald die Datenerfassung abgeschlossen ist, zeigt die DXplore-Software die georteten Leitungen mit minimalen Benutzereingriffen an. Anschließend lassen sich die in der Software dargestellten Leitungen mithilfe des DSX oder eines Positionierungssystems lokalisieren. Die Leitungen können entweder am Boden markiert oder in Form einer Karte exportiert und an die Steuerung der Erdbewegungsmaschine übermittelt werden, mit der die Grabungsarbeiten durchgeführt werden.
Agatha Fischer,
Business director of detection and services at Leica Geosystems, part of Hexagon