Wie Hollis Daten der Realität erfasst, aufbereitet, verwaltet und bereitstellt

Case study

Autor: Renata Barradas Gutiérrez

Reality-Capture-Experten wissen, dass die Datensammlung nur der erste Schritt in einem komplexen Prozess ist. Auch die Auswertung, Verwaltung und Bereitstellung der Daten ist Teil des Auftrags. Nicht selten ist die Erstellung von CAD- und anderen Datenprodukten der zeitaufwändigste Teil des Workflows.

Tim Beach, einer der ausgebildeten Vermessungsingenieure und Gebäudespezialisten von Hollis, setzt schon seit 2003 in Großbritannien Laserscanning ein. Mit 24 Standorten in Großbritannien, Irland und Kontinentaleuropa zählt Hollis zu den führenden Immobilienberatern. Beach ist Teil des Gebäudevermessungsteams und für Projekte verantwortlich, deren Genauigkeit für Anwendungen in Architektur, Ingenieur- und Hochbau tauglich sein muss.

Es ist Beach gelungen, Laserscanning erfolgreich in die Abläufe für Bestandsvermessungen bei Hollis zu integrieren. Bei Gebäudetechnik z. B. nutzt das Team Laserscanning zur Erfassung von Anlagen und Umgebungen, die eine RevitModellierung zur Konflikterkennung erfordern. Aber Hollis setzt Laserscanning auch für andere Anwendungen ein, beispielsweise für Prüfungen im Sinne des "Rights of Light (ROL)" bei Neubauten oder für Sanierungs- und Umnutzungsprojekte.

„Hollis hat in den vergangenen Jahren intensiv in Produkte von Leica Geosystems investiert. Wir haben uns nach gründlicher Prüfung anderer Hardware- und Softwareanbieter für Leica Geosystems entschieden, weil wir erkannten, dass diese Lösungen am besten zu unserem Geschäftsmodell passen. Wir arbeiten mit einigen ScanStations P40, Totalstationen und GNSS zur Kontrolle und Positionsüberwachung unserer Vermessungen“, erklärt Beach.


LASERSCANNING EINES 16.000 QUADRATMETER GROSSEN GEBÄUDES

Keeping pace with demanding deadlines

Mit dem Scannen eines elfstöckigen Gebäudes mit 16.000 Quadratmetern in der Innenstadt von Birmingham sind Herausforderungen verbunden, die weit über den eigentlichen Scan hinausgehen. Besonders schwierig war es, auf engstem Raum Positionen zu finden, die einen guten Blick auf die einzelnen Seiten des Gebäudes boten. Angesichts der Größe und Komplexität des Gebäudes, des Zeitplans und der gewünschten Datenprodukte entschied sich Hollis für Laserscanning.

Um jeden Raum in jedem Stockwerk scannen zu können, musste Hollis Termine mit sämtlichen Mietern vereinbaren. „Laserscanning in Verbindung mit exakten Festpunkten gab uns die Möglichkeit, uns frei im Gebäude zu bewegen und jene Bereiche zu scannen, zu denen wir gerade Zugang hatten, weil wir wussten, dass wir die erfassten Scandaten am Ende registrieren und korrekte Ergebnisse bekommen würden“, erinnert sich Beach.

Zu den vom Kunden gewünschten Datenprodukten zählten übliche 2D-CADGrundrisse, Außenansichten und Schnitte. Während des Projekts erteilte der Kunde zusätzliche Aufträge, darunter Details von Decken und Untersichten an unterschiedlichen Stellen, eine komplette topografische Aufnahme der direkten Umgebung, Protokolle über Fassadenabweichungen sowie Monitoringtätigkeiten.


DATENERFASSUNG

Aufgrund des knappen Termins setzte Hollis zwei Teams mit je einer ScanStation P40 ein, welche den Auftrag in nur fünf Tagen erledigten. Acht Personentage vor Ort waren zur Erfassung der Innenräume des Gebäudes erforderlich, ein weiterer Tag diente zur Fixierung der Festpunkte auf dem Gelände und für die Außenscans. Dabei wurden 90 GB Rohdaten aus ca. 1.500 Scanpositionen erfasst. Der Viva GS08 plus RTKGNSS-Empfänger diente zur Georeferenzierung verschiedener Punkte auf dem Gelände zur Transformation der Daten in Ordnance Survey Grid und Datum.


DATENVERARBEITUNG

Schon nach dem ersten Tag vor Ort begann Hollis mit der Registrierung der erfassten Scandaten. Die beiden Vermessungsteams im Gebäude übermittelten die Rohdaten jeden Abend an das Büro, wo sofort mit dem Import und der Registrierung begonnen wurde. Alle Registrierungselemente wurden tagsüber erledigt, während automatisierte Vorgänge in der Nacht durchliefen. Dieser Workflow minimierte die Auswertungszeit und erlaubte einen frühen Beginn der CAD-Bearbeitung. Insgesamt dauerte die Registrierung sechs Tage. Das Ergebnis war eine Datenbank mit 259 GB.

Alle Scans wurden mit Cyclone REGISTER mit lokalen Festpunkten und Cloud-to-cloudVerfahren registriert. Cyclone REGISTER ermöglichte die Aufteilung der Registrierung in sinnvolle Einheiten und deren Kombination in einem endgültigen Master-Datensatz.

„Wir haben festgestellt, dass das Cloud-tocloud-Verfahren die größte Flexibilität bei der Arbeit vor Ort und der Registrierung eines Gebäudes mit so komplexer Geometrie bot. Durch die gemeinsame Datenregistrierung in Kombination mit dem Einsatz der P40 mit Zweiachskompensator waren wir sicher, dass die generierten Daten korrekt orientiert sein würden und es später im Prozess nicht zu unliebsamen Überraschungen kommen würde“, schwärmt Beach.


DATENVERWALTUNG

Zum Vermessungsteam von Hollis zählen 30 Mitarbeiter in verschiedenen Büros, die zu jedem beliebigen Zeitpunkt Zugang zu den Daten anfordern konnten. Um die vom Kunden gewünschten Datenprodukte zu generieren, arbeiteten überregionale Teams über JetStream zusammen. Über diesen vereinfachten Zugang konnten die Experten von Hollis hochdichte Punktwolkendaten in Echtzeit in CADAnwendungen importieren und rendern und JetStream Viewer-Dateien mit unterschiedlichen Beteiligten austauschen.

„Der Einsatz von Leica JetStream hat uns das zentrale Hosting unserer Daten in London erlaubt, von wo aus alle Beteiligten darauf zugreifen können. Wenn unsere regionalen Büros einen Scanauftrag erledigen, werden die Daten über Nacht auf den JetStreamServer hochgeladen und für die anderen verfügbar gemacht. Wir können auch die Daten anderer Teams, die nur gelegentlichen Bedarf an Scandaten haben, bei uns hosten und archivieren“, so Beach.

Mit JetStream konnte der Datensatz an mehrere Teams an unterschiedlichen Standorten übergeben werden, um das Projekt innerhalb des Zeit- und Kostenrahmens abzuschließen. „Dank JetStream wurde das Projekt so genau und effizient wie irgend möglich abgewickelt“, zieht Beach zufrieden Bilanz.


BEREITSTELLUNG VON DATEN

Keeping pace with demanding deadlines

Vermessungsingenieure mit Laserscannern erfassen gewaltige Rohdatenmengen, die ausgewertet und verwaltet werden, um aussagekräftige Datenprodukte für fundierte Entscheidungsprozesse zu generieren.

Über das Collaboration-Tool Leica TruView konnte das Vermessungsteam Punktwolkendaten und Entwurfsmodelle teilen. Beachs Team nutze eine der zahlreichen Anwendungen von TruView zur Qualitätssicherung von Walkthrough-Modellen und zur sicheren Überprüfung beengter Umgebungen aus der Ferne.

Leica TruView bietet eine standortbasierte Ansicht der Daten. Wir nutzen es zur Erstellung von Datenprodukten aus allen verfügbaren Informationen, damit wir uns nicht nur auf Slices in CloudWorx verlassen müssen, wo Objekte fehlen können. Für den Gebäudescan konnten wir die Daten logisch nach Gebäude und Stockwerk aufteilen. TruView unterstützt Messungen, das Hinzufügen von Geometrien und Hotlinks und die Einbettung von Geotags für Anwendungen in der Gebäudeverwaltung“, erläutert Beach.


END-TO-END-LÖSUNG VON DER DATENERFASSUNG BIS ZUR AUSLIEFERUNG

Mithilfe eines kompletten Reality-CaptureWorkflows von Leica Geosystems erstellte Hollis auf höchst effiziente Art Datenprodukte von Grundrissen, Schnitten und Außenansichten. Infolge der Nutzung bereits gesammelter Daten konnte das Team auch Zusatzwünschen des Kunden rasch nachkommen.

Mehr Informationen zum Laserscanning

Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie weitere Informationen über unser Laserscanning-Portfolio erhalten möchten.
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