Der längste Straßenbau in Grönland

Autor: Karina Lumholt

Mit einer Bevölkerungszahl von 3.000 ist Qaqortoq die Stadt mit den meisten Einwohnern im südlichen Grönland. Außerdem ist sie die viertgrößte Stadt auf der Insel.

Wie alle anderen bewohnten Orte in Grönland ist Qaqortoq nicht durch Straßen mit anderen Orten verbunden. Die Stadt ist nur per Helikopter über den Flughafen Narsarsuaq erreichbar, der 90 km entfernt liegt. Diese Helikopter können maximal neun Personen auf einmal transportieren. Bei warmen Temperaturen gelangt man auch per Boot nach Qaqortoq

Transporte von und nach Qaqortoq sind aus folgenden Gründen schwierig und kostspielig:

  • große Distanzen
  • raues Klima
  • schwieriges Gelände.

Es ist tatsächlich günstiger, einen neuen Flughafen zu bauen, anstatt die Orte mit Straßen zu verbinden. Ein neuer Flughafen kann eine wichtige Rolle für das Wirtschaftswachstum spielen, Arbeitsplätze schaffen und den Tourismus fördern, der für die Wirtschaft von Grönland eine zunehmende Bedeutung hat.

Im Jahr 2014 hat das grönländische Parlament, Inatsisartut, die finanziellen Mittel für den Bau einer 6,2 km langen Straße zum zukünftigen Flughafen bewilligt. Qaqortoq Entreprenørforretning hat den Zuschlag erhalten und am Bau der Straße gearbeitet.


Ein Erlebnis für sich

An Adventure in its own

Das Verkehrssystem in Grönland ist wahrlich ein Abenteuer. Keine Straßen, keine Bahnstrecken – hier regiert die Natur. Historisch betrachtet waren die wichtigsten Transportmittel das Boot im Sommer und der Hundeschlitten im Winter.

Im ganzen Land gibt es lediglich 150 km Straßen, von denen nur 60 km asphaltiert sind. Die 6,2 km lange Straße in Qaqortoq ist die längste Einzelstraße, die seit dem 2. Weltkrieg gebaut wurde.

Der Bau einer Straße im südlichen Grönland ist extrem schwierig und kostspielig. Es gibt keine Baumaterialien, da der Untergrund nur aus steinigem, bergigem Terrain besteht, das zuerst gesprengt und dann zerkleinert werden muss, um es als Grundlage für den Straßenbau verwenden zu können.

„Wir haben 35 Tonnen Sprengstoff eingesetzt, um 70.000 m³ zu sprengen“, erklärt Lars Motzfeldt Jensen, einer der beiden Inhaber von Qaqortoq Entreprenørforretning.


Raues Winterklima

Harsh Winter Climate

Qaqortoq Entreprenørforretning hat bereits eine Leica iCON excavate 2D-Lösung auf seinen Maschinen installiert. Das Unternehmen hat sich jedoch vor Kurzem dazu entschieden, auf eine Leica iCON excavate 3D-Lösung aufzurüsten und eine zweite für seinen neuen Bagger vom Typ Hitachi 350 zu erwerben.

Die Lösungen von Leica Geosystems haben sogar bei den rauen klimatischen Bedingungen des arktischen Winters mit Temperaturen von -25 °C nach Einbruch der Dunkelheit reibungslos funktioniert.

In Grönland gibt es einige besondere Schwierigkeiten, wie Per Eriksen von Leica Geosystems erklärt: „500 Meter vom Zentrum von Qaqortoq entfernt verlieren wir das Mobilfunksignal. Das macht die Kalibrierung und Wartung der Lösungen sehr schwierig. Wir nutzen Funk-Repeaterstationen, um die Korrektursignale von der Referenzstation an die GNSS-Antennen der Maschinen zu übertragen.“

Nach Aussage von Jensen haben die 3D-Lösungen eine Menge Zeit und Kosten eingespart.


Building a road is now more fun

„Wenn wir gewusst hätten, wie viel Zeit und Geld wir einsparen würden, hätten wir sicher auch eine 3D-Lösung für unseren Bohrer gekauft“, sagte Jensen.

Ein erfreulicher Nebeneffekt der Verwendung von Maschinensteuerung besteht darin, dass die Maschinenführer mehr Freude bei der Arbeit haben.

„Das Bauen einer Straße mit 3D-Ausrüstung macht einfach viel mehr Spaß“, sagt Nikki Davidsen, der als Baggerfahrer bei Qaqortoq Entreprenørforretning arbeitet.


Bereit für den Flughafenbau

Wenn der neue Flughafen genehmigt wird und der Bau beginnt, ist Qaqortoq Entreprenørforretning bereit für den Job. Jensen erklärt, dass das Projekt von der Verwendung von 3D-Lösungen von Leica Geosystems profitieren würde.

„Wir sind das am besten ausgerüstete Bauunternehmen in Grönland, und wenn das Parlament von Grönland grünes Licht für den Bau des Flughafens gibt, sind wir definitiv bereit für diese Aufgabe“, sagt Jensen abschließend.

 

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